September 25

Worüber soll ich schreiben?

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Wie dir Schreib-Prompts helfen können

Es ist ein verbreitetes Phänomen: Du willst etwas schreiben, du schlägst eine leere Seite auf oder öffnest ein neues Dokument, holst tief Luft und dann … nichts. Alles leer, keine Ideen. Spätestens jetzt fragst du dich, worüber du bloß schreiben sollst?!

Ich glaube, solche Momente ohne Inspiration oder den Hauch eines Anfangs kennt jeder. Es gibt die unterschiedlichsten Strategien, um damit umzugehen. Eine Strategie, die ich gern mag und auch fürs Tagebuchschreiben sehr wertvoll finde, arbeitet mit Schreib-Prompts.

Was sind Prompts überhaupt?

Zunächst: Ja, das ist kein deutsches Wort und ich wünschte, es gäbe eine präzise Entsprechung. Die gibt es aber leider nicht. Wir könnten sie natürlich Schreibaufgaben oder Schreibübungen nennen, aber das hört sich sehr nach 4. Klasse Deutschunterricht an und geht zumindest beim Journaling ein bisschen am Kern der Sache vorbei.

Writing Prompts oder Journaling Prompts können ganz unterschiedliche Dinge sein: eine Mischung aus Stichworten, Fragen, Themen oder “Requisiten” im weitesten Sinne, die dich zum Schreiben animieren.

Schreib Prompts geben dir ein Thema vor, sie geben deiner Kreativität ein Sprungbrett und sorgen so dafür, dass du nicht wie paralysiert vor einer leeren Seite sitzt.

So funktionieren sie beim kreativen Schreiben und beim Journaling

Stichworte

Wenn du nicht weißt, worüber du schreiben sollst, schreib über … Blaubeeren. Das wäre beispielsweise ein Schreib Prompt. Vielleicht kein besonders tolles, aber du hättest jetzt ein Thema. Du kannst überlegen, ob du Blaubeeren magst – oder dass du sie eigentlich unter dem Begriff Heidelbeeren kennst. Vielleicht hast du als Kind im Sommer selbst welche gesammelt und weißt noch, wie sie deine Zunge ganz lila gefärbt haben …

Und schon bist du mitten in Gedanken und im Schreiben. Aus einem beliebigen Begriff wird plötzlich deine eigene Geschichte.

Solche Stichworte werden häufig als kleine Schreibübung beim kreativen Schreiben verwendet. Du kannst einen oder mehrere solcher Begriffe in einer Kurzgeschichte vorkommen lassen oder einfach schauen, wohin dich ein Begriff führt.

Stichworte funktionieren aber auch fürs Tagebuchschreiben. Dann geht es natürlich nicht darum, sich Geschichten auszudenken, sondern Gedanken, Erlebnisse und Erinnerungen damit zu verknüpfen. Ein Stichwort kann dich dazu führen, über etwas nachzudenken oder etwas genauer zu betrachten, das du sonst vielleicht gar nicht wahrgenommen hättest.

Satzanfänge

Als ich heute morgen das Haus verlassen habe, hörte ich …

Was eigentlich? Kannst du dich noch daran erinnern? Denn genau das wäre zum Beispiel auch ein Schreib Prompt. Du kannst Satzanfänge als Einstieg sowohl fürs kreative Schreiben als auch fürs Tagebuch nutzen.

Damit umgehst du das Problem, einen Anfang finden zu müssen, auf ganz elegante Weise. Der Anfang ist ja schon vorgegeben und du kannst einfach daran anknüpfen.

Satzanfänge, die sich dafür eignen, müssen konkret genug sein, dass sie dein Interesse wecken und deine Kreativität anstoßen. Gleichzeitig müssen sie offen genug sein, damit du dein eigenes Erleben auch anknüpfen kannst. Mit Satzanfängen wie “Immer wenn ich mit meinem Surfbrett zum Strand gehe und auf die perfekte Welle warte …” werden zumindest im Tagebuch die wenigsten von uns etwas anfangen können.

Fragen

Ein echter Klassiker vor allem im Bereich des Journalings sind Fragen. Kluge Fragen bringen dich dazu, dich selbst besser kennenzulernen, Antworten zu finden, die schon länger in dir geschlummert haben und mit klarerem Blick durchs Leben zu gehen. Fragen bringen einen ohnehin im Leben oft weiter als fertige Antworten.

Gibt es eine Frage, die du gern mal von jemandem hören möchtest?

Die Antworten darauf könnten ziemlich spannend werden. Jeder von uns kann dazu etwas sagen und die Bandbreite reicht vermutlich von “Darf ich dir einen Kaffee anbieten?” über “Soll ich den Müll für dich rausbringen?” bis zu “Was hältst du davon, wenn wir nach Australien auswandern?” oder “Willst du mich heiraten?” Ich bin tatsächlich ein bisschen neugierig, wie du diese Frage beantworten würdest.

Noch mehr Prompts

Schreib Prompts können auch noch ganz andere Formen annehmen. Du kannst Gegenstände dafür nutzen, Bilder oder Fotos, kleine Aufgaben oder kurze Textausschnitte. Alles, was dir einen Anknüpfungspunkt gibt, kann auch ein Schreib Prompt werden.

Du kannst auf zwei unterschiedliche Arten mit ihnen umgehen:

  1. Du wählst dir ganz gezielt einen Schreibimpuls für deinen nächsten Text aus.
  2. Du lässt den Zufall Regie führen und ziehst dir dein Schreibthema ganz spontan.

Beides hat etwas für sich. Probier es einfach mal aus.

Damit du das direkt machen kannst, habe ich dir ein PDF gebastelt, das du ausdrucken kannst. Darauf findest du 14 Tagebuch-Prompts, die perfekt zum Herbst passen und die du dir entweder als Liste ausdrucken kannst oder als kleine Lose, die du dann einfach zufällig auswählst.

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  1. Ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen und musste gleich am Anfang schmunzeln, weil ich betreffend des Begriffs Schreib-Prompst sofort an meine Freundin in Canada denken musste. Meine Freundin ist vor über 20 Jahren dorthin von Deutschland ausgewandert und hat mittlerweile die canadische Staatsangehörigkeit. Trotzdem ist sie im Herzen weiterhin Deutsche und regt sich immer wieder darüber auf, dass die deutsche Sprache mit englischen Begriffen überschwemmt wird. Ich muss ihr Recht geben. Auch mich stört dies immer mehr, auch wenn ich mich dabei ertappe, wie selbstverständlich ich etliche englische (oder denglische) Begrifflichkeiten in meinen Sprachgebrauch übernehme.

    Bezüglich der Schreib-Prompst hast du schon in deinem Beitrag passende Alternativen eingebracht. Schreibanregung oder Schreibinspiration würden mich eher ansprechen als Schreib-Prompts und sie hören sich dann auch nicht nach 4. Klasse Deutschunterricht an. Bitte nicht als negative Kritik auffassen, sondern als einen kleinen Hoffnungsfunken, dass unsere schöne deutsche Sprache weiterlebt.

    Ich finde deinen Beitrag sehr anregend. Über das Blaubeeren-Thema musste ich lächeln. Ja, das ist eine tolle Anregung, zu der mir auch gleich ein paar Ideen auf das Blatt purzelten.

    Freue mich auf weitere Anregungen von dir.

    Liebe Grüße aus Bremen
    Sabine

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