Was du tun kannst, wenn du deinen Rhythmus verloren hast.
Da lässt man die guten Gewohnheiten mal ein bisschen schleifen oder verliert seine Ziele aus den Augen und schon läuft alles leicht aus dem Ruder. Du nimmst dir eine Auszeit, es kommt etwas dazwischen, andere Dinge sind wichtiger und – schwupps – gehen ein paar Monate ins Land und du fragst dich, wann du eigentlich das letzte Mal geschrieben hast, wieso dein Kaffeekonsum solche Ausmaße angenommen hat oder wieso du dich so wenig bewegst.
Es ist überhaupt nicht ungewöhnlich, aus dem Rhythmus zu kommen und den Anschluss an die eigenen Vorsätze zu verlieren (Leute, denen das nie passiert, sind mir ein bisschen unheimlich) – aber es ist nicht ganz so leicht, wieder in die Spur zu kommen. Das betrifft das Tagebuchschreiben genauso wie alle anderen Gewohnheiten und Routinen, die du dir eigentlich angewöhnt hattest (bis die Ferien kamen oder der Urlaub oder du einfach im Survival-Modus feststecktest).
Die gute Nachricht: Wenn du vom Pferd gerutscht bist, kannst du auch wieder in den Sattel steigen. Hier sind 6 Tipps, mit denen du deine Gewohnheiten oder Ziele wiederbelebst, egal wie lange du den Anschluss an sie schon verloren hast.
Fang heute an. Ja, heute.
Der Weg zurück zu deinen Gewohnheiten sollte sich nicht wie eine große Sache anfühlen, bei der du warten musst, bis sich der perfekte Zeitpunkt ergibt. Neujahr oder der Erste des Monats oder wenigstens Montag. Damit baust du nur unnötige Hürden auf. Heute ist der perfekte Tag, um wieder an deine guten Gewohnheiten anzuknüpfen. Machs nicht kompliziert, leg einfach los.
Beginne klein
Du bist mal regelmäßig 10 km gelaufen, hast täglich eine halbe Stunde Tagebuch geschrieben oder dein Buch um weitere 500 Wörter wachsen lassen?
Genau dort wieder anknüpfen zu wollen, ist die beste Methode, um zu scheitern. Fange wieder klein an. Beginne damit, dass du täglich einen Satz ins Tagebuch schreibst oder zwei. Jogge 15 Minuten gemächlich durch den Park oder trinke nach 15 Uhr keinen Kaffee mehr (Notiz an mich selbst).
Du wirst feststellen, dass du dich viel schneller steigern kannst als beim ersten Start. Aber trotzdem brauchst du einen möglichst einfachen und frustfreien Neubeginn. Es ist nicht wichtig, wie viel du schaffst, es ist wichtig, dass du es regelmäßig tust.
Finde heraus, warum du überhaupt den Faden verloren hast
Woran lag es, dass deine gute Gewohnheit ins Stocken geraten ist? Denke an die Zeit zurück, in der du mit deiner Gewohnheit auf einem guten Weg warst. Was lief dann schief? Wann hast du aufgehört, sie regelmäßig umzusetzen? Wann hast du das Schreiben ausfallen lassen, angefangen schlecht zu essen oder deine Spaziergänge weggelassen? Wahrscheinlich kannst du konkrete Auslöser finden, die dafür gesorgt haben, dass du aus der Spur geraten bist.
Mach dir eine Liste mit den Dingen, die dafür gesorgt haben, dass du Gewohnheiten wieder aufgegeben hast. Wahrscheinlich stößt du auf immer ähnliche Dinge und erkennst so, was du im Blick behalten solltest.
Erinnere dich an alle Vorteile
Du hast deine Gewohnheit ja mal aus einem bestimmten Grund begonnen. Du hast vielleicht mit dem Laufen begonnen, weil es deinem Rücken guttut. Du hast Tagebuch geschrieben, weil du dadurch einen besseren Durchblick gewinnst, entspannter und positiver in den Tag startest. Oder du hast deine Kaffeegewohnheiten verändert, damit du besser einschlafen kannst. Erinnere dich – und dann schreib dir alle Vorteil auf (und ganz besonders die, die du selbst schon erlebt hast).
Zelebriere es
Schaff dir selbst einen kleinen Anreiz und peppe deine Routine mit einem neuen Element auf. Das kann eine neue Teetasse für die Schreibzeit sein oder um weniger Kaffee zu trinken. Vielleicht ein neuer Stift. Ein Set Tagebuch-Prompts. Ein neues Paar Laufschuhe. Eine kleine Extravaganz macht eine Gewohnheit wieder neu attraktiv.
Starte deine persönliche Challenge
Unterschätze nie den “Ich will aber gewinnen”-Faktor. Fordere dich selbst zu einer 30-Tage-Challenge heraus und nimm dir vor, 30 Tage lang ohne Ausnahme 10 Minunten täglich Tagebuch zu schreiben (oder eine andere Gewohnheit zu üben).
Jetzt kommt das Zweitwichtigste: Male dir ein Rechteck mit 30 Kästchen auf ein Blatt Papier. Jeden Tag, an dem du deine Challenge erfolgreich absolviert hast, kannst du ein Kästchen abkreuzen. Und natürlich liegt der Reiz darin, möglichst viele – oder alle – Felder am Ende des Monats gefüllt zu haben. Am besten platzierst du deine Challenge-Übersicht so, dass du sie immer wieder siehst (leg sie auf den Schreibtisch, in deinen Planer, auf den Nachttisch … wo auch immer dein Blick regelmäßig landet).
Gute Gewohnheiten, Vorsätze und Pläne aus dem Blick zu verlieren, passiert uns allen. Das Gute ist jedoch, dass man jederzeit wieder neu damit beginnen kann. Heute zum Beispiel.